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Neuseeland (englisch: New Zealand; maorisch üblicherweise: Aotearoa) ist ein geographisch isolierter Inselstaat im südlichen Pazifik. Er besteht aus der Nord- und der Südinsel sowie zahlreichen kleineren Inseln. Die nächstgelegenen Staaten und Gebiete sind Australien im Westen (die Westküste der beiden Hauptinseln Neuseelands ist zirka 2‘000 km von der Südostküste Australiens entfernt), Neukaledonien, Tonga, Fidschi im Norden und Antarktika im Süden. Weder geografisch noch kulturell lässt sich Neuseeland eindeutig einem bestimmten Kontinent zuordnen: das Land liegt teils auf der Australischen, teils auf der Pazifischen Platte und ist sowohl mit dem europäisch geprägten Kulturraum Australiens als auch mit dem polynesischen Teil Ozeaniens verbunden. Neuseeland ist ein Königreich im Commonwealth of Nations mit demokratisch-parlamentarischer Verfassung. Für ein Industrieland eher ungewöhnlich sind die Hauptwirtschaftszweige Land- und Forstwirtschaft, Nahrungsmittelindustrie sowie Tourismus. Neuseeland wird vielfach als „grüne Insel“ betrachtet, was vor allem an der relativ dünnen Besiedlung, der damit verbundenen Unberührtheit der Natur sowie der äusserst vielfältigen und bedingt durch die isolierte Lage einzigartigen Vegetation liegt.

Etwa 85% der neuseeländischen Pflanzenarten sind endemisch (kommen ausschliesslich in Neuseeland vor). Waren vor der Ankunft der Maori noch etwa 80% des Landes mit Wäldern bedeckt, so wachsen heute noch auf gut 25% der Landesfläche einheimische Wälder, von deren Fläche rund 75% unter Schutz stehen. Wesentliche Teile der einheimischen Vegetation stehen unter Naturschutz, zu guten Teilen in Nationalparks und so genannten Forest Parks.

Aufgrund der verhältnismässigen Isolation hat sich in Neuseeland ein einzigartiges Ökosystem entwickelt, dessen herausragendstes Merkmal vor der polynesischen Kolonisation das Fehlen jeglicher Art von Landsäugetieren war, mit der Ausnahme von drei Fledermausarten. Viele der Nischen, die normalerweise von Säugetieren besetzt würden, sind von Vögeln belegt worden. So spielen hier flugunfähige Vögel eine besonders wichtige Rolle. Zu ihnen gehört unter anderen auch der der Kiwi, das Symboltier Neuseelands. Die Vögel wurden von Greifvögeln gejagt, von denen der grösste eine Spannweite von bis zu drei Metern und ein Gewicht von bis zu 14 Kilogramm hatte. Einige der flugunfähigen Arten kommen heute nur noch auf raubtierfreien Inseln vor der Küste Neuseelands vor. Viel verbreiteter sind kräftige Papageienarten wie Kea und Kaka. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Vögel, die über die riesigen Weiten des Pazifiks fliegen, um Teile des Jahres in Neuseeland zu verbringen. Die Küsten teilen sich verschiedene Pinguin-Arten mit Neuseeländischen Seebären, Elefantenrobben und Seelöwen. Vor den Küsten schliesslich sind Delfine und Wale anzutreffen, wo es ausserdem eine seltene Kleindelfinart gibt, die Hector-Delfin genannt wird. Neuseeland ist auch die Heimat des Tuatara, eine uralte Reptilienart, der Neuseeländischen Urfrösche und des Weta, eines Insekts, das bis zu 10 cm lang werden kann. Neuseeland ist eines der wenigen Länder der Erde, in denen es keine terrestrischen Schlangen gibt. Die Ankunft erst der Mãori und später auch der Europäer hat aufgrund der Eingriffe des Menschen in die Natur und wegen absichtlich und unabsichtlich mitgebrachter Tiere, vor allem von Ratten, aber auch von Hunden, Katzen, Igel, Hermeline und anderer Wieselarten sowie dem australischen Fuchskusu zu spektakulären Aussterbewellen geführt. Die neuseeländische Regierung versucht mit verschiedenen Massnahmen, die durch importierte Tiere in ihrer Existenz bedrohten endemischen Arten, allen voran die vielen unterschiedlichen Vögel, vor dem Aussterben zu bewahren.

Land der langen weissen Wolke