Belize


Reisebericht
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04.04.2015 - 06.04.2015  Von Tikal über San Ignacio nach Corozal


Komisch – kaum jemand kennt Belize. Dabei bietet das Land eine Menge: Es gibt weltweit einzigartige Naturreservate, grossartige archäologische Stätten und das zweitgrösste Barriereriff
der Welt. Jede Menge bunte Häuser – Ausdruck eines karibisch-lässigen Flairs, das Belize vielerorts verströmt, was nicht zuletzt am Vielvölkergemisch liegt. Neben Mestizen und Maya-Nachkommen leben hier viele Kreolen und Garifuna, die aus Kariben und afrikanischen Sklaven hervorgegangen sind. Allen ist ein erfreulich ungezwungener Lebensstil gemeinsam. Diese positive Mentalität, die englische Sprache, die intakte Natur und das Fehlen von Massentourismus lassen das kleine Land im Vergleich zum grossen Nachbarn im Norden sehr reizvoll erscheinen. Bettenburgen wie in Cancún gibt es nicht, auch die Maya-Stätten muss man sich nicht mit lärmenden Besucherhorden teilen. Leider ist Belize für uns nur ein Transitland. Wir werden nur drei Tage in dem kleinen Staat an der Karibischen See verbringen. Als wir das der Grenzbeamtin in Benque Viejo del Carmen erklären schaut sie uns ungläubig an. Ihr Land hat doch so viel Schönes zu bieten und wir sind da quasi nur auf der Durchreise – das kann sie überhabt nicht verstehen. Zudem sind die Einreiseformalitäten für uns und das Fahrzeug aufwendig. Das bedeutet sehr viel Schreibarbeit. Dazu hat sie offenbar gar keine Lust. Als sie dann noch erkennt, dass mehrere andere Personen mit ihren Fahrzeugen ebenfalls einreisen möchten, quittiert sie vorübergehend frustriert ihren Dienst und lässt einen jüngeren Kollegen ran. Der ist bedeutend motivierter und stellt speditiv die nötigen Dokumente aus. Wir fahren durch eine tropische Vegetation Richtung San Ignacio, der mit rund 18'000 Einwohnern zweitgrössten Stadt. Belize ist der einzige zentralamerikanische Staat, in dem Englisch Amtssprache ist. Etwa ein Drittel der Bevölkerung von Belize hat afrikanische Vorfahren. Die Kultur des Landes ist von den in den Nachbarstaaten lebenden Mayas beeinflusst. Der zweitkleinste Staat des amerikanischen Kontinents besitzt trotz
seiner geringen Fläche sehr unterschiedliche Landschaften. Die Nordhälfte des Festlands von Belize ist ebenes Gebiet, das vor langer Zeit einmal Meeresgrund war. Zentral-Belize besteht aus sandigem Boden, es ist das Land der Savannen. Im Süden von Belize, mit den Maya Mountains, fliessen Flüsse auf kurzen Wegen zur Karibik. Der Küste sind zahlreiche Korallenriffe, Sandbänke und Atolle vorgelagert. Das vor Belize liegende Riff ist nach dem Great Barrier Reef das zweitgrößte Korallenriff der
Welt. Belize ist zwar klein, aber bietet aufgrund seiner vielfältigen Natur eine fast unendliche Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten: Ausspannen und richtig abschalten – durch das Karibikflair an den Küsten ohne schwere Verfälschung von grossen Hotelanlagen. Tauchen – Belize ist ein Taucherparadies. Die Riffe Belizes sind noch grösstenteils intakt. Tierbeobachtungen – Ob auf resp. im Wasser oder an Land. Die Möglichkeiten sind unendlich. Leider bekommen wir in der kurzen Zeit in Belize nur wenig davon zu sehen. Viele werden sich nun fragen, warum bleiben die dann nicht länger in einem offenbar so schönen Land. Natürlich wäre das wünschenswert. Unsere Reise müssen wir „leider“ auch nach der Wettersituation planen – möglichst zur richtigen Jahreszeit am richtigen Ort sein. Deshalb muss man manchmal schneller weiterreisen als man das eigentlich möchte. Nach einem Übernachtungsstop in San Ignacio fahren wir weiter durch eine weitgehend unberührte Landschaft. Die tropischen Regenwälder, welche durch Naturparks und Reservate geschützt sind (50% der gesamten Fläche), bieten eine unglaubliche Pflanzen- (70 verschiedene Orchideen- und fast 700 einheimische Baumarten) und Tiervielfalt (Affen, Tapir, Pumas und Jaguare). Nach einem weiteren
Übernachtungsstop in Corozal  ist unsere kurze Zeit in Belize bereits abgelaufen, denn wir fahren bereits am kommenden Morgen der Küste entlang Richtung Playa del Carmen nach Mexiko. Das Resümee von unserer Reise durch Belize ist schnell gemacht. Wir haben wegen der bereits beschriebenen Problematik viel zu wenig von einem kleinen aber sehr reizvollen Land gesehen. Die Leute sind freundlich und aufgeschlossen und pflegen einen ausgesprochen legeren Lebensstil. Man sieht fast nur in fröhliche und lächelnde Gesichter. Das kann natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch in Belize nicht nur „Friede, Freude, Eierkuchen“ herrscht. Die Kriminalität ist in den letzten Jahren spürbar gestiegen. Dabei spielt der Drogenhandel eine grosse Rolle. Auch Touristen können von Gewaltkriminalität, einschliesslich bewaffneter Überfälle und Diebstähle, betroffen sein. Wie in jedem Land der „dritten Welt“ sollte man Schmuck und nicht benötigte Wertgegenstände daheim lassen. Grundsätzlich ist Belize aber ein sicheres und freundliches Land und wenn jemand  einen „Smalltalk“ halten will, steckt da bestimmt keine böse Absicht dahinter – das ist hier so üblich und äusserst sympathisch. In Belize sollte man mindestens zwei Wochen verbringen, das farbige und lebensfrohe Land am karibischen Meer ist auf jeden Fall eine Reise wert.


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