Nicaragua


Reisebericht
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19.03.2015 - 21.03.2015  Von Santa Rosa über Granada nach Estelí


Aktive Vulkane, breite Flüsse, tropische Strände und freundliche Menschen. Nicaragua hat sein touristisches Potenzial entdeckt und immer mehr Traveller zieht es in dieses faszinierende Land zwischen Honduras und Costa Rica. Das zauberhafte Hochland, zwei lange Küstenlinien mit schönen Sandstränden und der grösste See von Mittelamerika, der Lago de Nicaragua. Das Gewässer liegt nur dreissig Meter über dem Wasserspiegel des Pazifiks und ist der einzige Süsswassersee der Erde, in dem zahlreiche Meerestiere leben.  25 Vulkane schieben sich wie ein Riegel zwischen das karibische und pazifische Tiefland. Ein paar davon sind auch heute noch aktiv. Hier entstehen die kleinen Bäche, welche als breite Flüsse in den Atlantik oder Pazifik fliessen und zu einem großen Teil schiffbar sind. Im Osten des Landes liegt die Karibik und im Westen der Pazifik. Im Norden grenzt Nicaragua an Honduras und im Süden an Costa Rica. Die Nicaraguanische Küche ist vor allem auf „schnelle Zubereitung“ bedacht. Das wohl bekannteste Gericht Nicaragua ist das sogenannte „Gallo Pinto“ (bedeutet „angemalter Hahn“), eine Mischung aus Reis und Bohnen. Das traditionelle Getränk ist der Pinol-Saft, der aus Maismehl, Zucker und Wasser Hergestellt wird. Das Getränk ist gewöhnungsbedürftig. Zu empfehlen sind die überall im Land erhältlichen „Refrescos naturales“, frisch hergestellte Säfte aus einheimischen Früchten.Unbedingt probieren sollte man den heimischen Rum „Flor de Caña“, welcher oft für das Getränk „Nica Libre“ genutzt wird, was im Grunde nichts anderes ist als ein Cuba Libre. Im
Allgemeinen gilt Nicaragua als das sicherste Land Zentralamerikas noch vor Costa Rica. Die Sicherheitslage weist jedoch regionale Unterschiede auf. Vor allem die Hauptstadt Managua gilt als problematisch. Als Tourist und/oder Weisser gilt man in Nicaragua pauschal als reich. Es empfiehlt sich dies nicht noch durch sein Verhalten zu unterstreichen, auffälliger Schmuck z.B. ist unangebracht. Die offizielle Landeswährung ist der Cordoba. Wir tauschen jeweils bei den Grenzübertritten US-Dollar in die entsprechende Landeswährung. Sofort wenn wir am Zoll aus dem Fahrzeug steigen sind wir umringt von Händlern, die Geldtauschen möchten. Dabei muss man höllisch aufpassen, dass man nicht übervorteilt wird. Oft passiert es, dass der zuvor vereinbarte Umrechnungskurs nicht eingehalten wird und dass beim Herauszählen des Geldes der eine oder andere Schein unterschlagen wird. Da gilt es ruhig Blut zu bewahren und alles genau zu kontrollieren. Vor allem bei Frauen versuchen die Geldwechsler diese üblen Tricks öfters. Doch bei  Martha beissen sie jeweils auf Granit. Erst wenn der Wechselkurs stimmt, Martha greift sich oft den Taschenrechner des Händlers und tippt die Beträge gleich selbst ein, und wenn die Scheine kontrolliert sind, gibt sich meine bessere Hälfte zufrieden. Unsere Reise führt uns über landestypische kleine Dörfer Richtung Granada, der drittgrössten Stadt des Landes. Für die Region ist der Tourismus eine der wichtigsten Einnahmequellen. Wir campieren am riesigen Lago de Nicaragua und unternehmen am Abend
eine romantische Kutschenfahrt in die Altstadt von Granada. Die wunderschön hergerichtete City im Kolonialstil ist im Lichterschein der Laternen besonders sehenswert. In den belebten Gassen wird flaniert, musiziert, getanzt und gelacht. In einem der unzähligen Strassenrestaurants geniessen wir die ausgezeichnete einheimische Küche. Zurück zu unserem Stellplatz fahren wir mit einem der unzähligen Taxis, die hier an jeder Ecke stehen. Bevor wir einsteigen vereinbaren wir mit dem Fahrer einen festen Preis. Macht man das nicht, wird die eine oder andere Zusatzschleife (Umweg) durch die zugegeben sehenswerte Stadt gemacht, nur um den Fahrpreis zu erhöhen. Am nächsten Tag geht die Reise nach Estelí, zu unserer zweiten und gleichzeitig letzten Destination in Nicaragua. Zigarren und Kuba gehören zusammen wie Kolumbien und Kaffee. Es gibt aber noch andere Länder auf der Welt, in denen hochwertige Rauchwaren produziert werden. Eines davon ist Nicaragua. Das mittelamerikanische Land etabliert sich immer mehr als Spitzenproduzent für Tabakprodukte. Die reichhaltigen Böden in Nicaragua
bieten optimale Bedingungen für den Tabakanbau, so dass das Land dem traditionellen Markführer Kuba durchaus Konkurrenz bieten kann. Wir haben das Glück, eine Führung durch die Produktionsstätten einer der bekanntesten Zigarrenfabriken „Fabrica de Puros La Paciencia“ zu bekommen. Dabei können wir den Produktionsprozess einer Zigarre verfolgen (über 200 Arbeitsschritte), die mit viel geschickter Handarbeit verbunden ist. Der Geschäftsführer, mit
einer brennenden Zigarre im Mundwinkel, erklärt uns mit einem breiten Grinsen im Gesicht, dass in den Produktionsräumen ein absolutes Rauchverbot gilt – natürlich nur für Zigaretten; Zigarrenrauchen hingegen sei erlaubt, ja sogar erwünscht. Auf die Frage, wie hoch der durchschnittliche Monatsverdienst einer Fachkraft im Betrieb sei, antwortet er lakonisch: „das vierfache des Mindestlohnes, der in Nicaragua umgerechnet 25 Franken“ beträgt. Also verdient hier ein Mitarbeiter ca. 100 Franken im Monat. Obwohl das weit über dem gesetzlichen Mindestlohn liegt ist es trotzdem sehr wenig, denn die Lebenshaltungskosten sind zwar für uns Europäer niedrig für die einheimische Bevölkerung aber ausgesprochen hoch. Zum Abschluss unseres Kurzaufenthalts in Nicaragua fahren wir zum Vulkan Masaya, der im ältesten Nationalpark des Landes steht. Der Park bietet dem Besucher insgesamt 20 km an Wanderwegen, den Kratersee "Laguna de Masaya", die zwei erloschenen Krater „Masaya“ und „Nindirí“ und den aktiven Krater „Santiago“. Eine
Besonderheit des Parks sind die grünen Papageien, die an den Wänden des Santiago-Kraters nisten, obwohl dieser giftige Gase ausstösst. Man kann sie am späten Nachmittag beobachten, wenn sie zu ihren Nestern zurückkehren. Es ist beeindruckend wenn man am Rande des riesigen Kraters steht, in den tiefen Schlund guckt und einem die schwefelhaltigen Dämpfe in die Nase steigen. Vor nicht allzu langer Zeit hat die vulkanische Aktivität zugenommen. Seit 1997 ist deshalb die Westseite des Santiago Kraters aus Sicherheitsgründen gesperrt.  Zu Beginn des Jahres 2001 traten fast keine Gase mehr aus dem Krater, was im April 2001 durch den aufgebauten Druck  zu  einer Eruption führte, bei der zum Glück niemand ernsthaft verletzt wurde. Allerdings vielen den herabfallenden Gesteinsbrocken einige Autos zum Opfer. Morgen reisen wir bereits in Honduras ein, einem weiteren Kleinstaat in Mittelamerika, der fast zur Hälfte von einem dichten Tieflandregenwald bedeckt ist und in den Höhenlagen in Berg- und Nebelwald übergeht.


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