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Australien ist der flächenmässig sechstgrösste Staat der Erde. Er liegt auf der Südhalbkugel nordwestlich von Neuseeland und südlich von Indonesien, Osttimor, West Neuguinea und Papua-Neuguinea und umfasst die Hauptlandmasse des Kontinents Australien sowie die vorgelagerte Insel Tasmanien und einige kleinere Inseln. Darüber hinaus gehören noch die pazifische Norfolkinsel, die Kokosinseln, die Weihnachtsinsel und die Ashmore- und Cartierinseln im Indischen Ozean sowie die subantarktischen Inseln Macquarieinsel und Heard und McDonaldinseln als Aussengebiete zu Australien. Auch das Australische Antarktis-Territorium wird vom australischen Staat als Aussengebiet betrachtet. Der Anspruch auf dieses Gebiet wird seit dem Jahr 1933 erhoben.

Australien wird, hauptsächlich in Australien selbst, auch als Oz (Abk. des Wortes „Australia“ in der englischen Aussprache) bezeichnet. Ebenso gibt es die Sammelbezeichnungen Down Under, Australasia (Südliches Asien), oder kurz A’sia, welche Australien, Neuseeland und die umliegenden Inseln zusammenfassen.

Auf dem australischen Kontinent, der seit rund 50 Millionen Jahren durch Ozeane von den anderen Kontinenten getrennt ist, konnte sich eine eigene grosse Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren entwickeln. Zeugnis dieser isolierten Entwicklung sind z. B. die Beutelsäuger  Australiens, die ansonsten nur noch in Nord- und Südamerika vertreten sind.

Von den rund 20‘000 heimischen Pflanzenarten in Australien sind ca. 85% ausschliesslich auf diesem Kontinent zu finden. Typisch für die australische Vegetation sind die Eukalyptus- und Akazienbäume. Von beiden gibt es über 600 Arten. Im Südosten von Australien gibt es ausgedehnte Waldgebiete, die dichteste Vegetation findet sich in den tropischen Regenwäldern von Nordqueensland. Weite Flächen des Landesinneren sind von Grasland geprägt.

Typische Vertreter der australischen Tierwelt sind die Beuteltiere. Bekannte Vertreter sind die Kängurus mit über 40 Arten, der Koala, der Wombat, der Beutelteufel, die Beutelmaus und die Gattung der Kletterbeutler. Einzigartig auf der ganzen Welt sind Eier legende Säugetiere, die nur in Australien und Neuguinea vorkommen. In Australien sind sie vertreten durch das Schnabeltier und den Ameisenigel. Vor der Besiedlung Australiens durch den Menschen waren Plazentatiere nur durch Fledermäuse, Flughunde, Robben und Nagetiere vertreten. Durch den Menschen eingeführte Tiere wie Hunde, Katzen, Kaninchen, Kamele, Füchse, Aga-Kröten usw. stellen heute allerdings eine starke Gefährdung für die australische Fauna dar, vor allem für kleinere heimische Säuger, die der Konkurrenz und dem erhöhten Raubdruck nicht gewachsen sind. Nutztiere wie Schafe und Rinder machen den einheimischen Tieren den Lebensraum streitig, da für deren Ernährung besonders in den steppen- und wüstenartigen Gebieten riesige Flächen benötigt werden. Die Vogelwelt Australiens mit den zahlreichen Papageien (Wellensittiche, Lories, Kakadus) und dem australischen Eisvogel (Kookaburra) ist sehr artenreich. Reptilien sind vor allem mit Schlangen, Schildkröten, Krokodilen und Echsen vertreten. Zwei Drittel aller Schlangenarten, die auf dem australischen Kontinent beheimatet sind, sind giftig und 25 Arten für den Menschen gefährlich, unter den Schlangen beispielsweise die Taipane und Tigerottern. Des Weiteren sind verschiedene Spinnenarten (Echte Witwen, Atrax robustus), Haie und Würfelquallen zu nennen.

Einen einzigartigen Lebensraum bildet auch das Great Barrier Reef vor der Nordostküste Australiens, das mit einer Länge von 2‘012 km das grösste Korallenriff der Erde ist. Auch hier besteht die Gefahr einer nachhaltigen Störung des ökologischen Gleichgewichts durch die intensive industrielle Fischerei in den umliegenden Gewässern und den Tourismus.

Australien reagierte auf die Gefährdung von Fauna und Flora schon früh mit dem Einrichten von grossflächigen Naturschutzgebieten, die auch Teile des Meeres umfassen. Der schon 1879 gegründete Royal-Nationalpark südlich von Sydney gilt nach dem Yellowstone-Nationalpark als zweitältester Nationalpark der Welt. Rund 12% der Landesfläche sind zu Schutzzonen erklärt worden. Elf Gebiete gehören dem Weltkulturerbe an. Dazu gehören unter anderem der Ulu-u-Kata-Tjuta-Nationalpark mit dem Uluru (auch: Ayers Rock), das Great Barrier Reef und die Blue Mountains.

Der rote Kontinent