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Kanada gehört zu Nordamerika, liegt zwischen dem Atlantik im Osten und dem Pazifik im Westen und reicht nordwärts bis zum Arktischen Ozean. Die einzige Landgrenze ist jene zu den Vereinigten Staaten von Amerika im Süden und im Nordwesten. Gemessen an der Fläche ist Kanada der zweitgrösste Staat der Erde, doch nur im Süden existieren städtische Ballungsräume.

Die Besiedlung durch Indianer (First Nations) begann spätestens vor 12000 Jahren, die Inuit folgten vor rund 5000 Jahren. Ab dem späten 15. Jahrhundert landeten Europäer an der Ostküste und begannen um 1600 mit der Kolonialisierung. Dabei setzten sich zunächst Franzosen und Engländer fest. In dieser Zeit breitete sich die Bezeichnung „Canada“ aus, das ursprünglich ein Name für ein Irokesendorf war. Frankreich trat 1763 seine Kolonie Neufrankreich an Grossbritannien ab. 1867 gründeten vier britische Kolonien die Kanadische Konföderation. Mit dem Statut von Westminster erhielt das Land 1931 gesetzgeberische Unabhängigkeit, die letzten rechtlichen Bindungen zum Vereinigten Königreich wurden 1982 aufgehoben. Staatsoberhaupt ist dennoch Königin Elisabeth II., die durch einen Generalgouverneur vertreten wird. Das Land besitzt zwei Amtssprachen, Englisch und Französisch.

Kanada ist mit einer Fläche von 9’984’670 Quadratkilometern (etwa 240 mal die Grösse der Schweiz) nach Russland das zweitgrösste Land der Erde und fast so gross wie Europa. Das Land nimmt rund 41% des nordamerikanischen Halbkontinents ein. Der einzige unabhängige und durch eine Landgrenze verbundene Nachbar sind die Vereinigten Staaten im Süden und im Nordwesten. Ein weiterer Nachbar ist Grönland, dessen Territorium jedoch zu Dänemark gehört.

Riesige Naturgebiete, vor allem in den Tundra- und Bergregionen, bedecken 70% Kanadas. Das entspricht 20% der weltweit verbleibenden Wildnisgebiete (ohne Antarktis). Dennoch ist nur noch ein geringer Teil der ausgedehnten Wälder Urwald.

Die arktischen Gewässer bieten Nahrung für Wale, Walrosse, Seehunde und für Eisbären. In den Tundren leben Moschusochsen, Karibus, Polarwölfe, Polarfüchse, Polarhasen und Lemminge, vereinzelt auch Vielfrasse; viele Zugvögel verbringen hier den Sommer, darunter Alke, Enten, Möwen, Seeschwalben und andere Seevögel. Die Wälder im Norden sind ein idealer Lebensraum für Karibus und Elche, Luchse, Schwarz- und Braunbären. Fünf Milliarden Vögel kommen jeden Sommer in die Wälder des Norden.

Biber, Marder, Bisamratten, Nerze sind auch heute noch Grundlage des inzwischen unbedeutenden Pelzhandels. Weiter im Süden findet man Wapitis, während es in dichter besiedelten Landstrichen vor allem kleinere Säugetiere, wie Grau- und Backenhörnchen, Wiesel und Otter gibt. In den Präriegebieten leben kleinere Tiere, wie Präriehasen und Taschenratten sowie Bisons und Pronghornantilopen. In den westlichen Bergen gibt es Dickhornschafe und Bergziegen.

Die einheimische Tier- und Pflanzenwelt steht in 43 Nationalparks, weit über tausend Provinzparks und Naturreservaten unter Schutz. Grösstes Schutzgebiet ist der 44‘802 Quadratkilometer grosse Wood-Buffalo-Nationalpark im nördlichen Teil von Alberta und den Nordwest-Territorien, in dem zahlreiche vom Aussterben bedrohte Arten vertreten sind. Bemerkenswert ist der mit etwa 6‘000 Tieren grösste Bisonbestand der Welt. Viele Seengebiete sind im Sommer allerdings praktisch unzugänglich, da hier zahlreiche Stech und Kriebelmücken leben.

Landschaften wie gemalt